Geschäftshaus Sack 1

Ansicht von Osten

Ansicht von Osten

  1. Nutzung, Bauzeit:

    • Geschäftshaus (Mode)
    • errichtet 2009 an Stelle eines ehem. Luftschutzbunkers aus dem Zweiten Weltkrieg, der als Geschäftshaus genutzt wurde
    • nördliche Bunkerwand in den Neubau einbezogen
  2. Städtebauliche Situation, Nachbargebäude:

    • geschlossene Bebauung
    • Nachbargebäude: im Norden verputztes Fachwerkhaus (18. Jh.) mit Jugendstilverzierungen, südseitig Putzbau mit Staffelgeschoss und geneigtem Dach aus den 1950er Jahren
  3. Geschossigkeit und Dachform:

    • viergeschossiger Bau mit Flachdach
  4. Baukörpergestaltung:

    • Stockwerke mit leicht verschwenkten Fassadenfluchten in Variation der Fluchtlinien der Nachbarhäuser, damit leichte, keilförmige Auskragung des 2. Obergeschosses
    • oberstes Stockwerk als Staffelgeschoss über drei Viertel der Gebäudebreite
    • kleine Loggia im 2. Obergeschoss
  5. Bezug von Baukörper und Dachform zur Umgebung:

    • Flachdach mit Staffelgeschoss bildet starke Zäsur zwischen den Nachbargebäuden mit ihren ziegelgedeckten, geneigten Dächern
  6. Fassadengestaltung:

    • bestimmendes Element ist mit Metallplatten verkleidetes, als Großform wirkendes Mäanderband, das die Geschosse bügelartig umgreift
    • vollständige Verglasung der Stockwerke, dabei Erd- und 1. Obergeschoss zusammengefasst
    • Sichtbare Stirnwand der erhaltenen Bunkerwand
  7. Detaillierung:

    • sparsame Binnenteilung der großen Glasflächen mit Pfosten-Riegel-Konstruktion
    • kaum vermittelnde Details zwischen Großform und kleinem Maßstab
  8. Materialien und Farbgebung:

    • Mäanderband mit schwarzen Metallplatten verkleidet
    • erhaltene Stirnwand des Bunkers in Sichtbeton
    • Binnenteilung der Verglasungen in schwarz
  9. Bezug der Materialien und Fassadengestaltung zur Umgebung:

    • undifferenzierte Material- und Farbgestaltung verstärken den Eindruck der problematischen Verträglichkeit mit dem Umfeld
  10. Abschließende Bewertung: – – –

    • Überbetonung der Großform (u.a. Mäanderband)
    • Neubau drängt die Nachbarhäuser scheinbar auseinander
    • Gesamtwirkung als starker Bruch in der Häuserzeile
    • Möglichkeit zur Heilung eines städtebaulichen Mangels nicht genutzt